Imkerverein Bad Salzuflen e.V.

gegründet 1911
 

Jahresbericht 2018

Nachdem mit dem Jahr 2017 durch verschiedene Veranstaltungen, wie z.B. den Honigmarkt in Bad Salzuflen, ein arbeitsintensives Vereinsjahr zu Ende gegangen ist, konnten wir 2018 ein wenig ruhiger angehen.

Bei der Auswinterung der Völker mussten wir Imker unsere Bienen gut im Auge behalten. Nach einem relativ nassen und milden Winter folgte im März eine längere Frostperiode, die vereinzelt zu einer Futterknappheit sorgte. Stellenweise mussten Völker notgefüttert werden. Größer Verluste waren allerdings nicht zu verzeichnen. 

Am 27.4. nahmen einige Vereinsmitglieder das Angebot des KIV Lippe, des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe und der LWK NRW war, sich im Rahmen einer Feldbegehung in Lage über den Stand der Aussaat und den nötigen Pflanzenschutzmaßnahmen zu informieren. Ende April bereitete den Landwirten der Raps-Blütenstand Sorge, der aufgrund der Frostperiode im März nachhaltig geschädigt wurde. Aufgrund des ab April einsetzenden Frühsommers fehlten den Pflanzen zudem die Feuchtigkeit, um sich weiter zu entwickeln. Dennoch konnten eine durchschnittliche Frühjahrsernte geschleudert werden. 

Im Frühjahr wurde, in Zusammenarbeit mit dem Imkerverein Lage, wieder ein Imkerei-Grundkurs im Umweltzentrum angeboten. Den 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden in 6 Unterrichtseinheiten die Grundlagen der Bienenhaltung in Theorie und Praxis vermittelt. Zu den Referenten zählten dabei auch Mitglieder aus unserem Verein. 

Der jährliche Umwelttag des UWZ „Heerser Mühle“ fand am 24.06. in etwas abgewandelter Form statt. Getreu dem Motto „Bunter, schöner & kompakter“ wurde die Veranstaltung auf das Hauptgelände jenseits der Brücke verlegt und die Anzahl der Aussteller etwas verringert. Unser Imkerverein war wie gewohnt mit einem Infostand vertreten, an dem die Besucher nicht nur Honig erwerben, sondern sich auch über die Lebensweise der Honigbiene informieren konnten. Darüber hinaus gab es im Vereinsbienenhaus die Möglichkeit, einen direkten Einblick in ein Bienenvolk zu nehmen. An dieser Stelle sei nochmal allen mitwirkenden Vereinsmitgliedern für ihren Einsatz gedankt. 

Der Sommer entwickelte sich zu einem Jahrhundertsommer mit ungewöhnlich hohen Temperaturen jenseits der 30°C-Marke und anhaltender Trockenheit bis in den Oktober hinein. Diese Wetterumstände führten mancherorts zu einer frühzeitig endenden Sommerblüte, wodurch auch das Pollenangebot für unsere Bienen verringert wurde. Der Mangel an Pollen führte wiederum zu einer eingeschränkten Legetätigkeit der Königinnen, in dessen Folge die Milben-Population ebenfalls zurückging. Aufgrund der langen Trockenperiode konnten sich die Blattläuse gut entwickeln. Die Sommerhonigernte wies daher auch einen hohen Anteil an Blatthonig auf. 

Bei den regelmäßigen Honiguntersuchungen des DIB wurden bei zwei Vereinsmitgliedern erhöhte Spritzmittelrückstände festgestellt. Auch Honige, die im Rahmen der freiwilligen Honigbewertung des Landesverbands untersucht wurden, wiesen teilweise erhöhte Werte auf. Aber nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Gebieten in Lippe konnten Spritzmittelrückstände in den Honigen nachgewiesen werden. Die Honige waren größtenteils verkehrsfähig, aber dennoch möchten wir im Naturprodukt Honig keine chemischen Rückstände vorfinden. Um hier eine Verbesserung zu erzielen, muss der Kontakt zu den Landwirten vor Ort hergestellt werden. Erste Gespräche hat es dazu bereits gegeben und auch auf Kreisebene werden Informationen zwischen dem KIV, dem Landw. Kreisverband und der LWK ausgetauscht, um die Landwirte zu sensibilisieren und die Situation zukünftig zu verbessern. 

Am 21.10. fand der Honigmarkt des Landesverbandes im Versuchs- und Bildungszentrum „Haus Düsse“ in Bad Sassendorf bei Soest statt. Die Fachvorträge standen unter dem Motto „Imkerei und Landwirtschaft“. Im Rahmen des Honigmarkts wurden die Sieger der Honigbewertung des Landesverbands in einer kleinen Feierstunde geehrt. An der Bewertung nahmen 1.173 Lose aus Westfalen und Lippe teil. Aus dem Imkerverein Bad Salzuflen haben sieben Imkerinnen und Imker mit 20 Losen teilgenommen, von denen jeweils fünf mit „Gold“ und „Silber“ und drei weitere mit „Bronze“ ausgezeichnet wurden. 

Der Besuch der Monatsversammlungen lag mit durchschnittlich 16 Mitgliedern auf dem Vorjahresniveau. Erfreulicherweise nahmen auch regelmäßig interessierte Gäste an den Versammlungen teil, die durch ihren Besuch einen Einblick in Imkerei erhalten konnten. In den Monatsversammlungen stehen die jahreszeitlichen Arbeiten an den Bienenvölkern im Vordergrund, aber auch aktuelle Themen sowie der Erfahrungsaustausch zwischen jung und alt kommen nicht zu kurz. Zu einer Standschau trafen sich die Vereinsmitglieder am Bienenlehrpfad im Landschaftsgarten. Neben dem Lehrpfad wurde auch ein Bienenstand besichtigt, der am Ende des Pfades liegt. Der Abend klang anschließend mit Bratwurst, Getränken und Fachgesprächen auf dem angrenzenden Gelände des Baubetriebshofs aus. 

Mit 2018 ist das wärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 zu Ende gegangen. Die extreme Hitze, verbunden mit der Frostperiode im März, hat uns Imker und andere Tierhalter vor neue Herausforderungen gestellt. Der vielzitierte Klimawandel wirft seine Schatten voraus und es ist sehr zu hoffen, dass die Menschheit die Zeichen der Zeit erkennt und sich im Kleinen wie im Großen für einen nachhaltigen Natur- und Umweltschutz einsetzt. Wir Imker werden unseren Beitrag dazu leisten.

Jens Laghusemann (1. Vorsitzender)